Eine Blasenschwäche ist für viele ein Tabuthema. Dabei ist es ein sehr verbreitetes Problem.
Eine Blasenschwäche tritt auf, wenn die Blasenschließmuskelfunktion beeinträchtigt oder die Koordination zwischen Blasenfüllung, Harndrang und Blasenentleerung gestört ist. Ursächlich gehen oftmals mehrere oder schwere Geburten voraus. Es liegt eventuell ein schwaches Bindegebe vor. Auch hormonelle Veränderungen, falsche Ernährung und Übergewicht können eine Blasenschwäche begünstigen. Es können auch Störungen in der autonomen Steuerung der Harnblase sowie im übergeordneten Nervensystem zugrunde liegen.
Hauptsächlich unterscheidet man die Belastungsinkontinenz von der Dranginkontinenz. Daneben gibt es noch Mischformen.
Hierbei zeigt sich eine Schwäche des Blasenschließmuskels durch Druckbelastung auf den Beckenboden. Durch Erhöhung des Drucks bei z.B. Lachen, Husten und Nießen öffnet sich dann der Schließmuskel und entleert unwillkürlich Urin auch ohne Harndrang.
Hierbei liegt eine Überaktivität der Harnblase vor, die bereits bei einer geringen Füllung eine derartigen Harndrang auslöst, dem unwillkürlich nachgegeben werden muss. Die Koordination zwischen Blasenfüllung und willkürlich gesteuerter Harnblasenentleerung ist gestört.
Ziel ist es, die Blasenfunktion soweit wieder herzustellen, dass eine problemlose Teilnahme am gesellschaftlichen Leben ermöglicht wird. Zur Soforthilfe können z.B. Vorlagen oder auch Vaginaltampons eingesetzt werden. Durch allgemeine Maßnahmen werden Voraussetzungen geschaffen, die Blasenfunktion wieder herzustellen.
Diese umfassen eine Ernährungsumstellung, Gewichtsreduktion und Beckenbodengymnastik sowie im Bedarfsfall die Anwendung lokaler Hormonpräparate zur Regeneration des Scheiden- und Blasengewebes und zur Verbesserung der Durchblutung.
Je nach vorliegender Form der Blasenschwäche (also Belastungs-, Drang- oder Mischinkontinenz) wird, wenn allgemeine Maßnahmen nicht ausreichen, eine spezifische Therapie veranlasst. Dazu stehen operative Maßnahmen, konservative Therapieansätze (Scheidenpessare) oder auch medikamentöse Therapien zur Verfügung.